Elbtal
Gohrisch vom Gohrisch
Sächsische Schweiz 1

Das auf einer Hochebene links der Elbe zu Füßen des gleichnamigen Felsens liegende Dorf wurde erstmals 1437 als dorffe Gorusch erwähnt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war es von der Landwirtschaft geprägt und nahm nur eine vergleichsweise bescheidene Entwicklung. 1548 zählte das Dorf 11 ansässige Bauern, 1815 umfasste Gohrisch 20 Häuser mit 93 Einwohnern. Aufgrund der ruhigen, waldreichen und klimatisch ausgeglichenen Lage empfing der Gutsbesitzer Adelbert Hauffe 1869 die ersten Sommerurlauber in seinem Gut. Gohrisch ist damit die älteste Sommerfrische in der Sächsischen Schweiz. Die positive Entwicklung des Tourismus führte zu einem sprunghaften Erhöhung der Einwohnerzahlen und löste eine rege Bautätigkeit aus. Seit 1875 konnte sich der Ort als Höhenluftkurort bezeichnen und 1910 wohnten bereits etwa 700 Menschen hier. 1936 wurde dem Ort das Prädikat Kurort verliehen. Bis heute zählt der Tourismus zu den wirtschaftlichen Standbeinen von Gohrisch. Zu den berühmtesten Gästen zählte Dmitri Schostakowitsch, der in Gohrisch 1960 sein achtes Streichquartett (c-Moll op. 110) komponierte. Gohrisch zählt heute etwa 800 Einwohner.

Seit dem Jahr 2010 werden in Gohrisch die Internationalen Schostakowitsch-Tage veranstaltet, da sich Schostakowitsch im Jahr 1960 und im Jahr 1972 im  damaligen Gästehaus des DDR-Ministerrats in Gohrisch zur Kur aufhielt  und 1960 am kleinen Teich sein 8. Streichquartett komponierte.

Im Jahre 2011 erhielt der Dirigent Kurt Sanderling den nicht dotierten Internationalen Schostakowitsch-Preis Gohrisch.